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ECHTE PRAXISERFAHRUNGEN
Die städtische Meisterschule für das Maler- und Lackiererhandwerk München veranstaltete einen Workshop zum Thema „rationelle Beschichtungstechniken“. Das Besondere: Dieser fand nicht in einem Klassenzimmer oder auf einer Baustelle statt, sondern im 3. Stockwerk des eigenen Hauses in der Luisenstraße. Unterstützt von der Industrie, die das Material sponserte und Anwendungstechniker stellte, renovierten rund 70 angehende Jungmeister drei Tage lang ihren Flur – rund 500 qm Wand- und Deckenflächen sowie 13 Türen ...
Marc Romberg, Meisterschüler, hat’s geschafft: Vor den Augen seiner rund 70 Mitschüler lackierte er zum ersten Mal im Airlessverfahren eine Tür. Und dann auch noch mit Tempspray, bei dem der Lack auf 55 Grad erwärmt wird. Aber eins nach dem anderen ... Anfang des Jahres überlegte sich die Berufsschullehrerin Gudrun Zähnle zusammen mit ihren Kollegen Marco Sossau und Andreas Kainz, wie sie ihren Meisterschülern gerätebasierende Beschichtungstechniken möglichst anschaulich näherbringen können. Beim Betrachten des eigenen Flures im 3. Stock der Berufsschule für Farbe und Gestaltung München kam schnell die Idee: Der wird renoviert. Gesagt, getan. Mitte Februar fand zusammen mit Partnern der Industrie ein Gespräch statt, in dem die Farbgestaltung festgelegt wurde.
An drei Tagen renovierten zwei Meisterklassen und eine Klasse angehender Farb-Lack-Techniker ihren Flur. Gemeinsam wurden Wände und Decken sowie die Türen gespritzt – immer in Teams mit maximal fünf Mitgliedern, sodass jeder dran kam und diese praktische Erfahrung machen konnte. Dabei spielten auch Vergleichskalkulationen eine Rolle. „Schließlich geht es beim rationellen Beschichten unter Zuhilfenahme modernster Gerätetechniken nicht nur um besonders hochwertige Arbeitsergebnisse, sondern auch – und vor allem – um wirtschaftliches und gewinnbringendes Arbeiten“, wie Andreas Kainz argumentiert. Die Geräte stellte die Firma Wagner, die Beschichtungsmaterialien kamen von Sikkens. Zusammen mit Thomas Steickart, Technische Beratung und Verkauf der Region Bayern bei Sikkens, wurde der Beschichtungsaufbau entwickelt: Rubbol BL Vorlack sowie Rubbol BL Satura bei den Holztüren der Klassenzimmer und BL Multiprimer plus BL Satura bei den großen Metalltüren an den Flurein- bzw. Flurausgängen.
Während die Metalltüren im Niederdruckverfahren XVLP gespritzt wurden, kam bei den Holztüren das eingangs erwähnte Tempspray zum Einsatz. Dabei wird der Lack im zehn Meter langen Schlauch, in dem sich eine Heizspirale befindet, auf die gewünschte Temperatur erwärmt. Der große Vorteil: So wird weniger Druck (65 bis 80 bar genügen) benötigt, weshalb wiederum deutlich weniger Overspray entsteht. Ein Fakt, der die angehenden Meister begeisterte: „Nicht nur die Verarbeitung ist optimal, auch das Ergebnis ist einfach klasse“, so Marc Romberg. Rubbol BL Vorlack begeisterte als klassischer wasserbasierter, matter Vorlack mit seinem hohen Füllvermögen, guter Kantenabdeckung und seinem hervorragenden Verlauf als beste Basis für einwandfreie Schlusslackierungen mit Rubbol BL Satura. Der PU-verstärkte Seidenglanzlack für innen und außen glänzte nicht nur mit seinem sehr guten Verlauf bei bester Deckkraft, er ist auch vergilbungsstabil und geruchsarm sowie strapazierfähig und reinigungsmittelbeständig – nicht die schlechtesten Voraussetzungen für den Einsatz in einer Schule.